030 - 63 222 342 0172 - 392 70 01 (Uwe Ewald)

Lexikon

Einzellage

Die Einzellage ist im Weinbau im Gegensatz zur Großlage eine detailliertere Angabe auf dem Weinetikett.

Sie bezeichnet eine bestimmte Rebfläche, die mindestens fünf Hektar groß sein muss – es gibt jedoch auch Ausnahmen, wie etwa die Lage Walporzheimer Gärkammer.

In Verbindung mit der Einzellage wird auf dem Etikett die Ortsbezeichnung genannt, zum Beispiel „Kreuznacher Kauzenberg“, wobei „Kreuznach“ die Ortschaft bezeichnet und „Kauzenberg“ die Lage. Es gibt in Deutschland rund 2600 Einzellagen.  Die bekannteste deutsche Einzellage ist der "Bernkasteler Doctor".

Mit der Neugestaltung des Weingesetzes 2011 im Zuge der EU-Weinmarktreform wurde der Wert einer Einzellage hervorgehoben. Seitdem gibt es eine Verbindung aus dem französischen System (Cru, Grand Gru und Premier Cru) und dem deutschen System (Qualitätsstufenmodell), beginnend bei "Deutscher Wein“ über z. B. "Landwein Rhein“, Gebietswein (z. B. Mosel, Rheingau u. a.) bis hin zum Ortswein, sowie bei besonders wertvollen Lagen zusätzlich die Spitze "Großes Gewächs“ und "Erstes Gewächs“. Begriffe wie "Selection“, die nicht das Terroir, sondern eine Ausbauvariante widerspiegeln, passen nicht mehr in dieses Konzept. Dabei spielt auch eine Rolle, dass es nicht immer ganz einfach ist, ein Produkt zu vermarkten, das so vielfältig ist wie Wein. Für sich genommen, ohne Lagenbezeichnung, sind all diese Begriffe jedoch austauschbar, der typische Charakter einer Gegend (Terroir) tritt in den Hintergrund. Die Bezeichnung der Einzellage wird deshalb, zumindest bei Spitzenweinen und Spitzenlagen, vermutlich weiterhin ihre Berechtigung und Bedeutung behalten.

Quelle: wikipedia